von Jürgen Maier-Born

Kräuterkunde

Im August zeigt sich die Natur nochmal von ihrer ganz großzügigen Seite. Gerade in diesem Jahr mit den zahlreichen Niederschlägen gedeihen die Kräuter besonders gut.

Traditionell wird zum Maria Himmelfahrt am 15. August der Kräuterbusch gebunden. Schafgarbe, Dost, Odermennig, Blutweiderich, Mädesüß, Eisenkraut und Goldrute sind nur einige der Pflanzen, die sich jetzt in Hülle und Fülle ernten lassen. Die Sonnenblume bildet den Mittelpunkt der Kräuterbuschs. Nicht fehlen sollte auch der Wasserdost, der Rainfarn, Frauenmantel und die wilde Möhre. Wer das seltene Tausendgüldenkraut findet, kann sich besonders freuen. Um dem Strauß an Kräutern noch einen besonderen Duft zu verleihen, kann Pfefferminze und Salbei mit hineingebunden werden.

Auch in diesem Jahr trafen sich wieder einige Frauen in Bad Rotenfels, um Kräuter zu sammeln und zu einem duftenden Strauß zu binden. Nur wenige Schritte waren notwendig um die frischen Kräuter zu finden und zu ernten. Barbara Gutmann konnte den teilnehmenen Frauen nicht nur die Wirkungsweise der unterschiedlichen Heilkräuter erklären, sondern auch, wie sie zu verarbeiten sind.

Die Tradition des Kräuterbuschs hat einen heidnischen Ursprung und sollte Unheil von Haus und Vieh fernhalten. Deshalb wurde der gesegnete Kräuterbusch auch früher auf den Dachboden oder in den Kuhstall gehängt. Und wenn eine Kuh mal krank wurde, hat man ihr die geweiten Kräuter unter das Futter gemischt.

Judith Sandhaas hat zum Kräuterbüsche auch ein kleines Buch geschrieben mit einigen schönen Bildern. Bei interrese ist hier die Bezeichnung für den Kauf:

Der Bad Rotenfelser Kräuterbusch : seine 21 Bestandteile nach der Tradition der Gemeinde von St. Laurentius in Bad Rotenfels / Idee, Text, Layout und Bilder: Judith Sandhaas
Gaggenau-Bad Rotenfels, 2017
978-3-9819033-1-7