von Lucas Kotz
Frostspannerbekämpfung mit Klebegürteln
Frostspanner sind nachtaktive Kleinschmetterlinge, deren Raupen sich “kratzbuckelnd” fortbewegen und deren männliche Tiere von Mitte Oktober bis in den November fliegen. Der Kleine Frostspanner ist mehr in der offenen Landschaft (z. B. Gärten, Obstanlagen) zu finden, während der etwas früher fliegende Große Frostspanner bevorzugt in Wäldern lebt. Beide fressen auf einer Vielzahl von Gehölzarten, also nicht nur auf Obstbäumen.
Ab Anfang November beginnt die Eiablage, die in Rindenritzen oder ähnlichen Verstecken überwintern. Die Räupchen schlüpfen vom Austrieb bis zur Blüte. Die grünen Raupen fressen an Blättern, Blüten und jungen Früchten, und lassen oft nur noch die Mittelrippe übrig. Unter Umständen entsteht ein Kahlfraß mit totalem Ernteausfall. Anfang Juli sind die Raupen ca. 3 cm lang und erwachsen. Sie lassen sich an einem Spinnfaden zu Boden und verpuppen sich in einem Kokon in 5 bis 25 cm Tiefe. Im Spätherbst schlüpfen die erwachsenen Tiere. Die Männchen besitzen voll ausgebildete Flügel (Spannweite 3 cm), während die etwa 0,7 cm langen Weibchen nicht flugfähig sind. Deshalb müssen die Weibchen am Stamm hochklettern und werden auf diesem Weg begattet. Die Eier werden vorzugsweise in den höchsten Kronenteilen abgelegt.
Um das zu verhindern können ab Mitte Oktober sogenannte Leimringe an den Bäumen angebracht werden. Fertige Ringe oder schon beleimte Streifen erleichtern die Arbeit. Damit die Maßnahme auch gelingt ist zu beachten, dass die Leimgürtel Mitte bis Ende Oktober angebracht werden und das Papier an der Rinde richtig anliegt, damit die Weibchen nicht darunter durchschlüpfen können. Unter Umständen muss die raue Rinde mit eines Spachtel oder einer Drahtbürste geglättet werden. Zu beachten ist, dass die Schutzmaßnahme auch an den Baumpfählen erfolgen muss, weil die Weibchen sonst über diesen Weg in den Baum wandern. Spätestens im Februar sollten die Ringe entfernt sein, denn die festgeklebten Weibchen werden oft noch begattet und legen auch noch Eier auf den Leim, der im Winter meist so stark verschmutzt, dass etwa schlüpfende Jungraupen entkommen können.